Hi friends, Bekannte & Unbekannte & die, die vielleicht zu Freunden werden!

Schön, dass du wieder dabei bist & einen wunderbaren Samstag!

Hatte ich nicht gesagt,
der Newsletter kommt bi-weekly?

Upsi. Aber sagen wir mal so - als ich im April zurück Indonesien kam, war ich voller Tatendrang & hatte bereits einen Newsletter geschrieben.

Den möchte ich euch nicht vorenthalten 👇️ 

Zuerst ein kurzes Live-Update (27.04.2024 - inzwischen einfach > 4 Monate her)

Diese Zeilen schreibe ich aus aus Bali.

Mit Bali verbinde ich mit immer gemischte Gefühle,
denn einerseits ist die Insel touristisch überlaufen,
und hat in vielen Punkten wenig mit der Kultur in Indonesien zu tun.

Andererseits: who am I to judge?

Kein Berliner würde in Berlin zum Alexanderplatz gehen und sagen
"DET IS BERLIN".

Für digitale Nomaden, wie ich jetzt offiziell einer bin, bleibt es natürlich Hotspot zum Connecten, Austausch und NETZWERK.

Ich freu mich drauf, ein paar alte & neue Gesichter aus der LinkedIn-Bubble wieder live und in Farbe zu sehen! 🤝

But back to Culture:

Ich wollte dir ein paar Einblicke von meinem Idul Fitri vor 2 Wochen geben.

Start von Idul Fitri war Dienstagabend (09.04.) mit: “𝗠𝗮𝗹𝗮𝗺 𝗧𝗮𝗸𝗯𝗶𝗿𝗮𝗻”
(𝘔𝘢𝘭𝘢𝘮 = 𝘈𝘣𝘦𝘯𝘥, 𝘛𝘢𝘬𝘣𝘪𝘳𝘢𝘯 = 𝘷𝘰𝘮 𝘢𝘳𝘢𝘣. 𝘞𝘰𝘳𝘵 𝘵𝘢𝘬𝘣𝘪𝘳 - 𝘎𝘰𝘵𝘵 𝘪𝘴𝘵 𝘢𝘮 𝘨𝘳öß𝘵𝘦𝘯)

Ab Nachmittag fand eine Parade durch die Stadt statt.
Trommeln. Musik. Traditionelle Kleidung. Bunte Umzugswägen.

Idulfitri wurde willkommen geheißen. (siehe Bild)

Mittwoch und Donnerstag: 𝗛𝗮𝗿𝗶 𝗥𝗮𝘆𝗮 𝗜𝗱𝘂𝗹 𝗙𝗶𝘁𝗿𝗶.
(𝘏𝘢𝘳𝘪 = 𝘛𝘢𝘨, 𝘙𝘢𝘺𝘢 = 𝘍𝘦𝘴𝘵𝘭𝘪𝘤𝘩)

Mittwoch in Jogja:
Die sonst so volle Stadt ist leer gefegt.
Die meisten Geschäfte haben zu.

Mein Mittwoch:
Ich saß ehrlicherweise nur am Laptop,
daher hab ich nicht viel mitbekommen.

Daher zum Donnerstag: persönliche Einblicke.

Mit meinen 2 deutschen Freundinnen ging es in eines unserer alten Lieblingscafés: Ins Satu Lokasi.

Der Kaffee schmeckt zwar madig, aber es ist "hip".
Wie in Indonesien üblich geht es eher um das gemeinsame Beisammensitzen.

Außerdem hat das Café umgebaut, sodass ich gut arbeiten konnte.

Während ich also fleissig am Laptop in die Tasten haue, tauschen sich meine Freunde mit unseren indonesischen Freunde aus und malen.

Künstler Collective, hallo.
Kreativität, hallo.

Nach 2-3h sind wir alle fertig und ausgelaugt.
(Yes, auch Malen ist anstrengend)

Ich hatte mal wieder meine eigenen Grenzen überschritten,
weder gegessen noch getrunken und bin schon ganz zittrig.

Zeit für eine Pause.
Für alle.

Wir quatschen und ich komme mit Gita (Indonesierin) ins Gespräch.

Sie hat ein eigenes Business & ist gerade dabei für Instagram
eine "Selamat Idul Fitri" zu schreiben.

Sie selbst ist katholisch, doch Idul Fitri feiert sie trotzdem.
Denn schließlich sei das “Part of the Culture.”

Meine Faszination für Indonesien ist wieder geweckt:
Einheit, trotz Vielseitigkeit.

Ihre Familie ist Patchwork.
Ein chinesischer und ein Indonesischer Teil.

Im Jahr wird das chinesisches Neujahr, Weihnachten und eben auch Idul Fitri gefeiert. Auch wenn niemand Moslem ist.

Für mich zeigt es, wie tief der Islam in der Kultur verankert ist.

Idul Fitri wird gefeiert wie bei uns Weihnachteen.
"In respect to the elders" geht man zu seinen Grosseltern, wie Gita sagt.

Dort wird zusammen gegessen & gebetet.
Und man bittet seine Verwandten um Entschuldigung:

“Mohon maaf lahir dan batin”
(= Wir entschuldigen uns mit Körper und Geist.”)

Bei Sanos (ein anderer Freund) Familie kommt die Familie ebenfalls zusammen:
Unter dem Begriff “Pot luck”

Heißt, jeder bringt etwas (Glück) mit.
Oder eben Essen.

So auch wir an dem Tag.
Gita & Sano laden uns ein, mit ihnen zu kommen.

Vor 1 Jahr hatte ich mich gesagt: wie random ist das denn ?!

Heute weiß ich: Indonesia being Indonesia.
Oder: Jogja being Jogja ❣️ 
Gastfreundlichkeit wird hier einfach anders gelebt.

Wir kommen in einem Guesthouse an.
Die Schuhe zieht man draußen aus, im Haus wird barfuß gelaufen.

Der Gastgeber erklärt uns, dass er das Haus zu ehren seiner Großmutter gemacht hat.

In einem Wandschrank sind alphabetisch sortiert die Enkelkinder mit Bildern zu sehen.

Neben uns & dem Gastgeber sind noch zwei Brüder sowie ein älteres Ehepaar da. Wir setzen auf die Terrasse in einen Stuhlkreis.

Die beiden Brüder haben im Norden von Jogja ein Café, das Eis produziert.
Ohne Zusätze, alles natürlich. Auch die Farben.

Zur Auswahl stehen Matcha, Avocado und Mango. YUMMY.

Ausserdem gibt’s Kaffee - yes, um 18.00 Uhr.
Auch so ein Indo-Ding - Kaffee auch gern’ mal um 22.00 Uhr.

Der Kaffee ist aus "Resten”, die normalerweise in den Abfall kommen, gebraut (wenn ich es richtig verstehe). Sustainable.

Und wie immer in Jogjakarta : Alles ist PAPP süss.
Das ist nur in Jogjakarta so, nicht überall in Indonesien.

Nach einer Kostprobe aller Eissorten geht es in die Küche.

In Plastik-Boxen zubereitet gibts eine indonesisches Gericht.
Bestehend aus Kartoffeln, Gemüse, Eis & einem Stück Fleisch.

Die "Indonesian version of western food.”

Unsere Freunde erklären, dass es aus der Zeit der Kolonialzeit entstanden ist und quasi die billige alternative zu Steak war.

Es schmeckt richtig gut.

Wir stehen in der Küche zusammen und quatschen.
Einer der Freunde - ich glaube, sein Name war Sano, weiß unheimlich viel.

Irgendwann kommen wir auf’s Thema Bildung und Politik.

Sano hat die Schnauze voll, er ist frustiert.

Es scheitert an Bildung, sagt er.
Er und seine Freundin wollen raus aus Indonesien.

Ca. 25% der indonesischen Bevölkerung sind unter 15 Jahren.
Die Bevölkerung ist sehr, sehr jung im Durchschnitt.

Im Februar waren Wahlen:
Die Entscheidung zwischen Pest und Cholera, wenn man so will.

Der gewählte Präsident hat es mit Tänzen auf TikToks geschafft, gewählt zu werden.

“Der frühere General und Schwiegersohn des verstorbenen Diktators Suharto soll unter anderem im heutigen Timor-Leste ein Terrorregime geführt haben.”, um den RND zu zitieren.

(Anmerkung 09/24: Aktuell gibt es Indonesien (vor allem in Städten wie Jakarta, Bandung, Surabaya und Jogjakarta) Massenproteste aufgrund einer geplanten Gesetzesänderung für die Wahlen.)

Mit Sano spreche ich über Medienkompetenz, Fake News, Bildung,…

Er sagt, er habe oft versucht, Freunde wach zu rütteln, oder eigene Dinge zu posten. Aber gegen den Algorithmus kommt man nicht an.

TikTok-Tänze von Politikern ziehen eben gut.

Nach etwa 1h brummt mir und meiner Freundin der Kopf.
Erst mal verdauen…

Nein, auch in Indonesien ist nicht alles wunderbar und blumig.
So wie in Deutschland auch nicht.

QuickReminder: Herausforderungen gibt es überall.

So Freunde, das war lang heute.

Wer es bis hierher geschafft hat: DANKE - für deine Zeit.

Das allerwichtigste zum Schluss:

Musik sagt manchmal mehr als 1000 Worte & daher etwas zum Aufheitern:

🎶 Das Leben ist dumm! (ENJOY!)

Ansonsten gilt:
Fragen, Wünsche, Anregungen & Feedback: Einfach auf die Mail antworten!